Globales Lernen

Globales Lernen hat das Ziel, die Menschen in Deutschland dazu zu befähigen und zu motivieren, ihren Beitrag für die Gestaltung einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Zukunft zu leisten. Globales Lernen bemüht sich um einen differenzierteren Blick auf komplexe lokal-globale Fragestellungen und sorgt dabei für Perspektivenvielfalt. Es informiert Menschen über globale Krisen, sensibilisiert sie für globale Ungleichheiten und unterstützt sie dabei, zu erkennen und zu reflektieren, wie stark ihr eigenes Leben und Handeln in globalen Strukturen verwoben ist. Den Lernenden werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, mit denen sie zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit beitragen und zu Akteur_innen des Wandels werden können. Globales Lernen steht für einen ganzheitlichen und partizipativen pädagogischen Ansatz, der Lerninhalte interaktiv mit allen Sinnen erfahrbar macht und Lernende ermächtigt, sich ihre Welt kritisch zu erschließen und mitzugestalten. In unserer Arbeit stellen wir das Globale Lernen in enge Beziehung mit anderen Bildungskonzepten, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung, entwicklungspolitische Bildung oder Global Citizenship Education. Wichtig ist die globale Perspektive: Inhalte werden daher immer im Kontext globaler Zusammenhänge und Abhängigkeiten behandelt.

In der VENRO-Arbeitsgruppe Bildung Lokal/Global vernetzen sich Expert_innen des Globalen Lernens. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, das Globale Lernen zu stärken - sowohl bei Nichtregierungsorganisationen als auch bei staatlichen Träger_innen.

Angeschlossen an die Arbeitsgruppe Bildung Lokal/Global setzt sich die Unter-Arbeitsgruppe Engagement für eine Stärkung entwicklungspolitischen Engagements in Deutschland ein.

Arbeitsschwerpunkte

Im Anschluss an das Weltaktionsprogramm Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) von 2014-2019 begleitet die Arbeitsgruppe Bildung Lokal/Global seit 2020 die Umsetzung des Nachfolgeprogramms „BNE 2030” in Deutschland. Auch im Erweiterungsprozess des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung bringt die AG Bildung zivilgesellschaftliche Perspektiven ein. Einen kontinuierlichen Schwerpunkt stellt zudem die Arbeit zu Finanzierungsmöglichkeiten zivilgesellschaftlicher Bildungsprojekte dar. Die Arbeitsgruppe setzt sich insbesondere für eine Entbürokratisierung der Antragstellung und eine Erhöhung der Mittel im Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung ein. Wichtige Partner sind dabei das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Kultusministerkonferenz.

Neben der Begleitung von bildungspolitischen Prozessen bietet die Arbeitsgruppe Raum für fachlichen Austausch zu Bildungsansätzen. Aktuell beschäftigt sich die Arbeitsgruppe insbesondere mit postkolonialen, transformativen und digitalen Bildungskonzepten sowie mit den Möglichkeiten zum Einbezug von Partner_innnen aus dem Globalen Süden in die Bildungsarbeit in Deutschland.

Die Unter-Arbeitsgruppe Engagement setzt sich vor allem mit Herausforderungen des Generationenwandels und der Förderung jungen Engagements für die Eine Welt auseinander.

In den vergangenen Jahren befasste sich die Arbeitsgruppe Bildung Lokal/Global zudem mit den Themen Wirkungsorientierung und Qualität in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Aufbauend auf der Studie „Wirkungsorientierung in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit“ wurden die Handreichung „Wirkungen verstehen, beobachten und nutzen“ und das Online-Tool www.bildungwirkt.de entwickelt, welche praxisnahe Unterstützung bei der wirkungsorientierten Evaluation von Bildungsangeboten geben. Die VENRO-Qualitätskriterien bieten Bildungspraktiker_innen außerdem eine Hilfestellung bei der Konzeption von Bildungsangeboten.

Von 2017-2021 beteiligte sich VENRO am EU-Projekt „Bridge 47 – Building Global Citizenship“, für welches der Verband den Bereich „Innovation und Weiterbildung“ koordinierte und unter anderem eine internationale Fortbildungsreihe zu transformativer Bildung für systemischen Wandel organisierte.

Der internationale Austausch mit Bildungsakteur_innen wird außerdem durch die Mitwirkung in der Arbeitsgruppe Global Citizenship Education bei CONCORD und durch internationale Bildungskonferenzen wie zuletzt im Oktober 2021 gefördert.

Weitere Informationen zur AG finden Sie im internen Bereich.

Kontakt

Bildung
Lara Fedorchenko
Referentin
+49 159 06150949
Engagement
Karla-Felicitas Braun
Referentin
+49 157 34120505

AG-Sprecherinnen

Dr. Annalena Kolloch
Weltladen-Dachverband e.V.
Sigrun Landes
Brot für die Welt

Publikationen Globales lernen

2018

Der Preis der Sicherheit im Sahel - Mobilität, Entwicklung und europäische Interessen

Fachtagung und anschließende Abendveranstaltung, Donnerstag, 13.12.2018, Berlin

Brot für die Welt und Fokus Sahel laden Sie herzlich ein, am Donnerstag, 13.12.2018 an unserer Fachtagung (von 9:30 bis 18:00 Uhr)  und anschließenden Abendveranstaltung „Im Brennpunkt“ (von 19:00 – 21:00 Uhr) zum Thema: „Der Preis der Sicherheit im Sahel – Mobilität, Entwicklung und europäische Interessen“

 

teilzunehmen. Die Veranstaltung findet statt im

Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Caroline-Michaelis-Str. 1

10115 Berlin                                              

 

Das Programm finden Sie hier.

 

Für die Anmeldung nutzen Sie bitte unsere Registrierungsseite.

 

 

Westafrika und die Länder des Sahel rücken zunehmend in den Fokus der europäischen Staaten und der Europäischen Union. Auch die Bundesregierung richtet inzwischen  viel mehr Aufmerksamkeit auf die Sahelländer und reagiert damit auf die angespannte

Sicherheitslage vor Ort und auf deren Bedeutung als Herkunfts- und Transitländer für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten.

Es gibt mittlerweile häufige und intensive militärische Einsätze unter Beteiligung europäischer Streitkräfte, das Militär der Sahelländer wird „ertüchtigt“ und die europäischen Finanzierungsinstrumente werden immer stärker auf Sicherheit und Migrationskontrolle ausgerichtet. Dabei wird Frieden mit Stabilität verwechselt. Kurzfristige migrationspolitische Interessen stehen mehr und mehr im Vordergrund. Entwicklungspolitik wird für diese Zwecke immer stärker vereinnahmt.

Welcher Logik folgen die Interventionen und Politikstrategien im Sahel? Wie werden das deutsche und europäische Handeln im Sahel wahrgenommen und wie können sie aus friedenspolitischer Sicht bewertet werden?

Welche Folgen ergeben sich für die Bevölkerung in der Region? Wie können zivilgesellschaftliche Organisationen aus entwicklungs- und friedenslogischer Perspektive reagieren?

Fokus Sahel und Brot für die Welt richten den Blick auf den Nexus „Sicherheit ‒ Migration ‒ Entwicklung und Frieden“ in der Sahelregion. Der Fachtag bringt Expertisen und Erfahrungen aus der Region und aus Deutschland zusammen. Wir möchten unser Verständnis über Dynamik und Auswirkungen der aktuellen militärischen Missionen und entwicklungspolitischen Initiativen sowie über die beteiligten Akteure verbessern, um so die dahinterliegenden Interessen und Politikansätze besser einschätzen zu können. Daher werden die Perspektiven aus der Region im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.

Auf der anschließenden Abendveranstaltung „Im Brennpunkt“ werden die Ergebnisse der Tagung vorgestellt und mit Verantwortlichen aus den Parteien, dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung diskutiert.

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