„Wenn die reichsten Länder dieser Welt so weitermachen wie bisher, werden wir die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht erreichen“, kritisiert Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender vom Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). „Erschreckend ist vor allem, dass die Ausgaben der OECD für die ärmsten Länder im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen sind.“
„Die Bundesregierung hat die Möglichkeit, den Abwärtstrend zu stoppen. Im Hinblick auf den Haushalt für 2020 zeigen die Koalitionspartner bislang leider keine Anstrengungen in diese Richtung“, sagt Bernd Bornhorst. „Im Koalitionsvertrag haben sich die Parteien dem 0,7-Prozent-Ziel verpflichtet, doch dieser scheint schon Makulatur zu sein.“
Nach VENRO-Berechnungen sind bis zum Ende der Legislaturperiode jährlich rund vier Milliarden Euro zusätzlich erforderlich, um Deutschlands internationale Verpflichtung von 0,7 Prozent einzulösen. Diese Ausgaben sind ein wichtiger Beitrag, um eine nachhaltige Entwicklung entsprechend der Ziele der Agenda 2030 weltweit zu verwirklichen und die Lebensbedingungen aller Menschen zu verbessern.
Deutschland ist der zweitgrößte Geber von Entwicklungsgeldern. Gemessen an seinem Bruttonationaleinkommen steht Deutschland allerdings lediglich an sechster Stelle. Länder wie Großbritannien, Dänemark und Norwegen erreichten hingegen das Ziel von 0,7 Prozent oder übertrafen es sogar.