„Angesichts der Zunahme von extremen Wetterereignissen sind Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel international massiv unterfinanziert“, erklärt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Aus gutem Grund haben die Industrieländer vor zehn Jahren zugesagt, einkommensschwachen Ländern ab 2020 jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar zur Seite zu stehen. Diesem Ziel hinken sie weit hinterher.“ Nach aktuellen Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stellen die Industrienationen bislang 20 Milliarden US-Dollar weniger als angekündigt bereit. Demnach ist eine Steigerung der Ausgaben um 25 Prozent erforderlich.
„Auch Deutschland steht in der Verantwortung, seine Zusagen zur Klimafinanzierung zu erhöhen“, betont Bornhorst. „Die kommende Bundesregierung muss im Koalitionsvertrag festhalten, dass sie die internationalen Mittel für Klimaschutz und -anpassung auf acht Milliarden Euro jährlich anhebt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Hälfte der Mittel der Klimaanpassung zugutekommen. Sie kommt oft zu kurz und macht bisher nur etwa ein Viertel der Klimafinanzierung aus.“
Bornhorst weiter: „Wir brauchen in den kommenden vier Jahren eine Bundesregierung, die die Klimakrise national und international angeht: durch Entschlossenheit, Weitsicht und unter Einbezug der Menschen im globalen Süden. Ihre Lebensgrundlagen sind durch Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürme akut bedroht. Gleichzeitig verfügen sie über die wenigsten Mittel, um sich gegen die Klimakrise zu schützen, die sie am wenigsten verursacht haben.“