„Die C20 fordern, die wachstumsorientierten Weltwirtschaftsstrategien der G20 in Richtung einer sozial-ökologischen Transformation zu verändern. Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nicht mit den Rezepten der Vergangenheit bekämpfen, die unsere heutigen Probleme verursacht haben. Weltweite Armut, wachsende Ungleichheit zwischen arm und reich, Klimawandel und Umweltzerstörung sowie die Krise des Finanzsystems verlangen profunde Wechsel in unserem Wirtschafts- und Politikmodell. Andersfalls nehmen wir in Kauf, dass Konflikte zunehmen und die Demokratie gefährdet wird“, sagt Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender des Verbandes für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). „Um diesen notwendigen Politikwechsel zu erreichen, begleiten die C20 die politische Arbeit der G20 kritisch, versuchen Einfluss zu nehmen und im Sinne der Agenda 2030 Lösungen anzubieten.“
„Wenn wir gemeinsam auf diesem Planeten in Frieden leben wollen, brauchen wir eine Politik, die auch die Interessen der armen Menschen aus dem globalen Süden berücksichtigt und nicht nur die Interessen der zwanzig reichsten Industrie- und Schwellenländer. Darum ist es so wichtig, dass zivilgesellschaftliche Gruppen im G20-Prozess partizipieren und sich in den Ländern selbst ohne Einschränkungen engagieren können“, so Bornhorst. „Das ist umso wichtiger, da weltweit populistische oder autokratische Politik auf kurzsichtige nationale Interessen setzt und dadurch drängende Probleme verschärft. Wir erwarten also Taten von den G20 und einen Politikwechsel im Sinne einer gerechten Globalisierung für all."
Eva Hanfstängl, Finanzexpertin und Mandatsträgerin für VENRO auf dem C20-Gipfel in Buenos Aires, steht Ihnen für Interviews in den Themenbereichen Entwicklungsfinanzierung, Schuldenkrise und Finanzarchitektur zur Verfügung.
Hintergrund:
Die C20 sind ein Zusammenschluss internationaler Organisationen der Zivilgesellschaft und seit 2012 offiziell als Beteiligungsgruppe der G20 anerkannt. In den vergangenen Monaten haben international besetzte Arbeitsgruppen Empfehlungen zu folgenden Themen erarbeitet: Anti-Korruption, Klima, Bildung, Beschäftigung, Energie, Gender, Globale Gesundheit, Umsetzung der Agenda 2030, ein förderndes Arbeitsumfeld, Ungleichheit, Infrastruktur, Investitionen, nachhaltige Entwicklung, Technologie und Digitalisierung. Die G20, ein informeller Zusammenschluss der 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenstaaten und der EU, repräsentieren über 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts sowie drei Viertel des Welthandels. Die Regierungschefs und Vertreter einschlägiger Finanzinstitutionen beraten über Fragen globaler Wirtschafts- und Finanzpolitik.