„Was die afrikanischen Länder brauchen, ist eine gezielte Unterstützung ihrer kleinen und mittelständischen Wirtschaft. Direktinvestitionen aus dem Ausland können diese Aufgabe nur unzureichend leisten“, erklärt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender des Dachverbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). „Die Bundesregierung sollte spezielle Fördermaßnahmen für Investitionen in afrikanische kleine und mittlere Unternehmen auflegen und bestehende Förderinstrumente ausbauen. Die lokalen Unternehmen sind es, die Entwicklung vorantreiben, neue Arbeitsplätze schaffen und so zur Armutsreduzierung beitragen.“
„Der neu gegründete Entwicklungsinvestitionsfonds bietet eine Chance, zu einem Motor für eine nachhaltige Entwicklung zu werden – vorausgesetzt die Gelder gelangen dorthin, wo sie die beste Wirkung für die Menschen vor Ort entfalten können“, ergänzt Bornhorst. „Dafür braucht es klare soziale und ökologische Kriterien für die Mittelvergabe und nicht zuletzt politische Lösungen. Die Förderung lokaler kleiner und mittlerer Unternehmen scheitert oftmals an ungeklärten Eigentumsrechten, einer schwerfälligen Verwaltung oder Korruption.
In den meisten Entwicklungsländern entstehen Jobs vor allem in der informellen Wirtschaft. In Afrika südlich der Sahara sind rund 85,9 Prozent der Menschen im informellen Sektor beschäftigt. Dieser unterliegt nahezu keiner staatlichen Regulierung. Die Arbeitsbedingungen bieten keinen sozialen Schutz und die Beschäftigten haben wenig Rechte. „Jede öffentliche Förderung von privaten Investitionen muss deshalb auch mit dem Auf- und Ausbau sozialer Sicherungssysteme einhergehen“, betont Bornhorst.
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