10.06.2021

VENRO erwartet von G7 mehr internationale Solidarität im Kampf gegen Corona

Anlässlich des G7-Gipfels fordert der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) die Staats- und Regierungsspitzen der führenden Industrienationen auf, konsequenter gegen die Impfstoffknappheit im globalen Süden vorzugehen und Patente auf Impfstoffe gegen Covid-19 vorübergehend freizugeben.

„Um die Corona-Pandemie zu überwinden, müssen alle Menschen geimpft werden können. Darüber hinaus muss es Zugang zu Medikamenten und zu einer guten Gesundheitsversorgung geben. Besonders die Menschen im globalen Süden sind weitestgehend von beidem ausgeschlossen“, konstatiert Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Der Zugang zu Impfstoffen sollte von den G7-Staaten gefördert und ermöglicht werden. Dazu gehört die Bereitschaft, über eine vorübergehende Aussetzung von Patenten auf medizinische Produkte zur Eindämmung von Covid-19 zu verhandeln.“

Einkommensschwache Länder, aber auch Länder mittleren Einkommens sind besonders stark von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Sie brauchen dringend finanziellen Handlungsraum. „Die G7 sollte daher überschuldeten Ländern niedrigen und mittleren Einkommens umfassende Schuldenerlasse anbieten und private wie multilaterale Gläubiger bei der Schuldenerleichterung einbeziehen“, fordert Bornhorst. „Unabhängig davon darf es jetzt keine Einschnitte in der internationalen Entwicklungsfinanzierung geben, wie Großbritannien sie bereits angekündigt hat – internationale Solidarität ist heute #weltweitwichtig.“

VENRO mahnt, neben der Corona-Krise die Verantwortung für das Klima im Blick zu behalten. Die G7-Regierungsspitzen können während des Gipfels wichtige Weichen für die kommende Weltklimakonferenz in Glasgow stellen. Dafür müssen sie vor allem ambitionierte Klimapläne zusagen, mit denen sie ihre Politik an der 1,5-Grad-Grenze ausrichten.

zurück