18.05.2022

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe müssen besser finanziert werden

Am morgigen Donnerstag will die Ampelkoalition in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses das Bundeshaushaltsgesetz für 2022 finalisieren. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) kritisiert, dass die aktuell vorgesehenen Mittel zur Bewältigung globaler Krisen trotz Ergänzungshaushalt nicht ausreichen.

„Die Ampelregierung muss der Bewältigung globaler Herausforderungen größere Aufmerksamkeit widmen und mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe bereitstellen“, fordert Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende von VENRO. „Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung zwar zusätzliche Gelder für die Ausrüstung der Bundeswehr bereitstellt, aber die konsequente Bekämpfung globaler Ungerechtigkeiten und der Zerstörung der Umwelt hinten anstellt. Das ist keine weitsichtige Politik. Der voranschreitende Klimawandel, der immense Verlust an Biodiversität, der Anstieg extremer Armut oder eine mangelnde Gesundheitsversorgung dürfen durch die aktuellen Herausforderungen des Krieges in der Ukraine nicht in den Hintergrund gedrängt werden.“

Hinzu kommt aktuell eine durch den Krieg verschärfte Ernährungskrise. Schon beim G7-Gipfel in Elmau im Jahr 2015 hatten sich die G7-Staaten das Ziel gesetzt, 500 Millionen Menschen von Hunger zu befreien. Laut einer aktuellen Berechnung des Zentrums für Entwicklungsforschung der Universität Bonn müsste Deutschland jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Euro mehr in den Kampf gegen Hunger investieren, um dieses Ziel bis 2030 zu erreichen. Einer Berechnung von VENRO zufolge fehlen für diese Legislaturperiode insgesamt mehr als 31,2 Milliarden Euro für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe.

„Die Bundesregierung sollte sich bewusst machen, dass der deutsche Beitrag zur Bewältigung der globalen Krisen nicht nur moralisch richtig und notwendig ist, sondern auch gut investiertes Geld in eine friedliche und sichere Welt“, so Schaub.

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