„In der Entwicklungszusammenarbeit werden Frauen noch zu wenig als handelnde Akteurinnen gesehen und nur unzureichend in Entscheidungsprozesse eingebunden. Dabei wissen sie oft am besten, wo Hilfe vor Ort am dringendsten benötigt wird“, konstatiert Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende von VENRO „Es braucht in der Entwicklungspolitik ebenso wie in der Sicherheits- und Außenpolitik einen systematischen Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit. Dies muss sich auch in der Finanzierung widerspiegeln.“
Deutschland gab 2019 gerade einmal 45 Prozent seiner Entwicklungshilfe für gender-relevante Projekte aus – davon verfolgten nur knapp 2 Prozent Gleichberechtigung als Hauptziel. In den anderen G7-Ländern war Geschlechtergerechtigkeit bisher ebenfalls kein Fokus der Entwicklungszusammenarbeit.
„Die Entwicklungspolitik muss auch sicherstellen, dass Frauenorganisationen, vor allem aus der lokalen Zivilgesellschaft in Partnerländern, maßgeblich an Entscheidungsprozessen beteiligt werden“, so Schaub, die im Rahmen des Treffens der G7-Entwicklungsminister_innen einen Input zum Thema geben wird. „Eine wahrhaft feministische Entwicklungspolitik muss die Mehrfachdiskriminierung von Frauen, Menschen mit Behinderungen, queeren Menschen, Kindern und Jugendlichen, älteren Menschen, Flüchtlingen, People of Color und anderen marginalisierten Gemeinschaften beenden.“
Hintergrund:
VENRO und das Forum Umwelt & Entwicklung koordinieren den zivilgesellschaftlichen Begleitprozess zur G7-Präsidentschaft Civil7. Die Civil7 sind ein Zusammenschluss internationaler zivilgesellschaftlicher Organisationen und eine der Dialoggruppen unter der Deutschen G7-Präsidentschaft.
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