Obwohl die Zahl der Kinderarbeiter weltweit sinkt, gibt es immer noch Millionen Jungen und Mädchen, die ausgebeutet und in ihren Rechten verletzt werden. Deshalb muss der Kampf gegen Kinderarbeit weiterhin auf der politischen Agenda der zukünftigen Bundesregierung stehen. Dies fordert der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) anlässlich der morgen beginnenden Weltkonferenz zu Kinderarbeit in Brasilien.
„Natürlich muss der Staat seine Kinder vor Ausbeutung schützen. Es ist aber naiv zu glauben, dass ein allgemeines Verbot von Kinderarbeit, das Problem von Armut und Ausbeutung beseitigt. Es gibt sogar Kinder, die ihr Recht auf Arbeit einfordern, etwa in Lateinamerika oder in Westafrika. Ihre Anliegen müssen ernst genommen werden“, so VENRO-Vorstandsmitglied Ralf Tepel. „Letztlich muss es jedoch Ziel sein, jede Art von Kinderarbeit abzuschaffen!“
Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten noch immer rund 168 Millionen Mädchen und Jungen weltweit als Straßenverkäufer, Lastenträger, Hausangestellte oder Landarbeiter. Rund 85 Millionen von ihnen schuften unter lebensbedrohlichen Bedingungen, zum Beispiel in Minen, Steinbrüchen oder auf Plantagen.
Besonderes Augenmerk sei auf die Kinder zu legen, die unter sklavenähnlichen Bedingungen in Haushalten arbeiten und dabei Misshandlungen und Missbrauch ausgesetzt sind – oftmals versteckt vor der Öffentlichkeit.
„Wir erwarten, dass die Regierungsvertreter die Ergebnisse der Konferenz in ihren Ländern umsetzen und die Kinder und Jugendlichen in die Ausarbeitung von Strategien einbinden“, so Tepel.
Vertreterinnen und Vertreter aus aller Welt treffen sich vom 8. bis 10. Oktober auf der dritten Weltkonferenz zu Kinderarbeit in Brasilien. In der deutschen Delegation wird VENRO durch Antje Weber, Referentin der Kindernothilfe, vertreten.
Antje Weber ist ab dem 7. Oktober für Interviews in Brasilien zu erreichen
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