„Das diesjährige Treffen ist wichtiger denn je. Es müssen globale Antworten zur Überwindung der COVID-19-Pandemie gefunden werden. Gerade jetzt wird deutlich, dass wir eine starke, handlungsfähige Weltgesundheitsorganisation und gemeinsame Anstrengungen aller Mitgliedsstaaten brauchen“, erklärt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Aktuell heißt dies insbesondere, die Erforschung und Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19 voranzubringen und einen weltweit gleichberechtigten Zugang dazu sicherzustellen.“
Auch die WHO selbst muss umfassend gestärkt werden. „Als einzige übergeordnete Instanz für globale Gesundheit braucht sie eine verlässliche Finanzierung und die uneingeschränkte politische Unterstützung seitens ihrer 194 Mitgliedsstaaten. Nur so kann sie ihr Kernmandat, die multilateralen Gesundheitsbemühungen zu koordinieren und Gesundheit für Alle zu erreichen, umsetzen“, so Bornhorst.
Zugleich mahnt VENRO an, andere lebensbedrohliche Krankheiten nicht aus dem Blick zu verlieren. Dass die begrenzten Ressourcen für die Gesundheitsversorgung derzeit in vielen Ländern zur aktuellen Pandemiebekämpfung genutzt werden, hat besonders verheerende Auswirkungen in ärmeren Ländern. Prognosen zufolge könnte dadurch die Zahl der Malaria-Toten auf 769.000 ansteigen – auf doppelt so viele wie im Jahr 2018. Auch Todesfälle durch Aids und Tuberkulose sowie durch vernachlässigte Tropenkrankheiten wie Flussblindheit, Wurmerkrankungen oder Tollwut würden massiv zunehmen. Deutschland muss sich dafür einsetzen, dass neben der Bekämpfung der aktuellen Pandemie eine angemessene Behandlung anderer lebensbedrohlicher Krankheiten sichergestellt wird.
Die Forderungen von VENRO zum Thema Globale Gesundheit finden Sie in unserem Standpunkt „Globale Gesundheit braucht eine angemessene und verlässliche Finanzierung“.