„Kein anderes Land hat seit 2022 mehr Abstriche bei Entwicklungszusammenarbeit und Humanitärer Hilfe gemacht als Deutschland“, sagt Michael Herbst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Als drittgrößte Volkswirtschaft und eines der reichsten Länder der Welt trägt Deutschland eine entscheidende Mitverantwortung für die Überwindung weltweiter Armut und globaler Ungleichheit. Zumal das auch in unserem ureigenen Interesse liegt.“
Herbst stellt weiter fest: „Wir können Krisen im Globalen Süden verhindern, wenn wir dort in Bildung investieren. Wir können vielen Menschen ein würdiges Leben und Überleben sichern, wenn wir Projekte der Armutsbekämpfung, Teilhabe sowie nachhaltigen Wirtschaftsförderung finanzieren. Wir können Menschen vor Flucht und Vertreibung bewahren, wenn wir die von uns verursachten Klimafolgen in den ärmeren Ländern abmildern. Doch für all das braucht es nicht weniger, sondern mehr Mittel. Oder aber wir schauen zu und verspielen weiter das Vertrauen der Menschen im Globalen Süden, verlieren Einfluss bei Klima und Geopolitik und werden so am Ende um unsere eigene Sicherheit bangen müssen. Denn auf diesem einen Planeten betreffen uns Klima und Kriege alle zusammen.“
09.07.2024
Mehr als eine Milliarde weniger für internationale Zusammenarbeit: Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung gefährdet Sicherheit, nachhaltige Entwicklung und globale Gerechtigkeit
Nach dem Haushaltsentwurf soll der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf 10,3 Milliarden Euro absinken. Das entspricht einem Minus von rund einer Milliarde Euro, ähnlich wie auch schon im Haushalt des laufenden Jahres. Die Humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amts soll mit hunderten Millionen Euro weniger auskommen. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) appelliert an das Parlament, die Kürzungen rückgängig zu machen.