VENRO begrüßt die internationalen Zusagen, die Hilfsgelder zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge deutlich zu erhöhen. Regierungen dürfen sich aber nicht hinter finanziellen Zusagen verstecken.
"Die Zusage der Hilfsgelder ist ein positives Zeichen. Die internationale Gemeinschaft scheint das Ausmaß der humanitären Katastrophe in Syrien endlich wahrzunehmen", sagt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Es bleibt nur zu hoffen, dass die Regierungschefs die versprochenen Gelder auch wirklich zur Verfügung stellen."
Auf der internationalen Geberkonferenz "Supporting Syria and the Region" In London trafen sich heute mehr als 30 Staats- und Regierungschef sowie Delegationen aus 70 Ländern. Die Teilnehmenden haben sich verpflichtet, in den nächsten drei Jahren Milliarden Euro für syrische Flüchtlinge und Binnenvertriebene zur Verfügung zu stellen. Deutschland hat mit 2,3 Milliarden Euro bis 2018 eine sichtbare Steigerung der Mittel zugesagt und einen neuen Marshall-Plan für die Region angeregt.
"Neue Hilfsgelder sind wichtig, aber das alleine wird nicht ausreichen", so Dr. Bornhorst. "Die Flüchtlinge brauchen Zugang zu Arbeit und Bildung. Die Menschen brauchen eine Perspektive und die Möglichkeit, selber zu einer friedlichen Zukunft beizutragen." Die Zusage des Libanon, Flüchtlingen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und das neue türkische Gesetz zur Arbeitserlaubnis für Flüchtlinge seien deshalb von großer Bedeutung.
"Um die Nachbarländer Syriens zu entlasten, ist es aber auch notwendig, dass weitere Länder neben Deutschland, Schweden und Norwegen der humanitären Aufnahme von Flüchtlingskontingenten zustimmen", so Dr. Bornhorst. "Regierungen dürfen sich nicht hinter finanziellen Zusagen zur humanitären Hilfe verstecken."
Im Vorfeld der Konferenz trafen sich über 200 internationale zivilgesellschaftliche Organisationen, auch aus Syrien und den Nachbarländern, in London. In einem gemeinsamen Statement verlangen die Organisationen das Ende der direkten Angriffe auf die syrische Bevölkerung und zivile Einrichtungen und den bedingungslosen Zugang zu humanitärer Hilfe. Das Statement finden Sie hier als PDF zum Download (auf Englisch): https://www.bond.org.uk/news/2016/02/supporting-syria-civil-society-conference-final-communique
Presseanfragen und Kontakt: Michael Katèrla / Tel.: 030/263929923 - Mobil: 015208640995 / E-Mail: m.katerla@venro.org