Bonn, 16. Mai 2013 - Deutsche Hilfsorganisationen haben in Anbetracht der humanitären Katastrophe in Syrien gefordert, die internationalen Anstrengungen für eine angemessene humanitäre Hilfe in Syrien und den Nachbarländern zu verstärken und die Aufmerksamkeit noch stärker als bisher auf die humanitäre Dimension zu lenken. Die Bundesregierung soll sich zudem weiterhin für eine unbürokratische Aufnahme von syrischen Flüchtlingen einsetzen.
„Die Krise in Syrien und seinen Nachbarländern hat sich zu einer der größten humanitären Katastrophen der letzten zehn Jahre ausgeweitet. Den Menschen mangelt es nicht nur an Nahrungsmitteln, Trinkwasser und medizinischer Versorgung, sondern viele von ihnen, vor allem Kinder, sind durch Gewalterlebnisse traumatisiert“, so VENRO-Vorstandsmitglied Sid Peruvemba. „Die Zukunft einer ganzen Generation wird hierdurch zerstört.“
Mehr als 75.000 Menschen sind seit Ausbruch des syrischen Konflikts im März 2011 umgekommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) sind inzwischen 6,8 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Zahl der Flüchtlinge in Nachbarländern, wie Jordanien und dem Libanon, wird sich nach UN-Angaben voraussichtlich bis Ende des Jahres auf 3,5 Millionen Menschen erhöhen, die Zahl der internen Flüchtlinge auf fast sechs Millionen verdoppeln.
„Obwohl die Katastrophe vor den Toren Europas passiert, finden die vielen humanitären Tragödien in den Medien kaum Beachtung“, so Peruvemba. Aufgrund der prekären Sicherheitslage fehlten authentische Bilder und Berichte. Zudem sei die politische Situation schwer durchschaubar. „Der Eindruck ist aber falsch, dass nichts getan werden kann. Viele deutsche und internationale NRO arbeiten schon seit Ausbruch des Konflikts erfolgreich in Syrien und den Nachbarländern.“ Dabei richte sich die Hilfe immer nach dem Bedarf der Empfänger und nicht nach ihrer religiösen und politischen Gesinnung.
VENRO hat den Standpunkt „Syrien: Bevölkerung braucht dringend Hilfe“ herausgeben, der in der Mediathek auf der VENRO-Homepage heruntergeladen werden kann.
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