„Der Bericht zeigt, dass die Bundesregierung in den letzten Jahren durchaus wichtige Schritte unternommen hat, um eine sozial und ökologisch nachhaltige Politik zu fördern und für das Thema zu sensibilisieren. Wir sind aber immer noch weit davon entfernt, global nachhaltig zu leben und zu wirtschaften. Um Armut und soziale Ungleichheit weltweit abzubauen und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen ein Ende zu setzen, ist eine stärker international ausgerichtete Politik erforderlich“, erklärt Dr. Luise Steinwachs, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von VENRO.
Aus Sicht von VENRO mangelt es der deutschen Politik vor allem an Kohärenz. „Die Bundesregierung muss die negativen Auswirkungen ihres Handelns auf die Länder im globalen Süden umfassender berücksichtigen. Das bedeutet, dass wir eine ehrgeizigere Klimapolitik brauchen und uns von einem Wirtschaftssystem lösen müssen, das vor allem von Wachstum getrieben wird und auf der Ausbeutung von Mensch und Natur basiert. Es ist dringend an der Zeit, die Agenda 2030 als verbindliches und damit wirksames Leitprinzip in allen Ressorts zu verankern“, so Steinwachs.
Die weltweite Bilanz zur Umsetzung der Agenda 2030 fällt sechs Jahre nach ihrer Verabschiedung verheerend aus. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind allein im Jahr 2020 zusätzlich bis zu 124 Millionen Menschen in extreme Armut abgedrängt worden. Auch die Zahl der Menschen, die an chronischem Hunger leiden, ist auf mehr als 800 Millionen Menschen gestiegen.
Hintergrund:
Auf dem Hochrangigen Politischen Forum für nachhaltige Entwicklung (HLPF) der Vereinten Nationen (UN) berichten die Staaten freiwillig über die Umsetzung der Agenda 2030. In diesem Jahr ist Deutschland mit dabei. Dr. Luise Steinwachs wird bei der Präsentation des Berichts durch die Bundesregierung eine gemeinsame Stellungnahme von VENRO, dem Forum Umwelt und Entwicklung, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und den Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung abgeben. Ihre Rede finden Sie hier zum Download.