07.11.2024

Verbände zur COP29: Ausreichende Klimafinanzierung ist ein Muss

Vor Beginn der 29. Weltklimakonferenz drängen die Klima-Allianz Deutschland und VENRO, der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe, auf feste Ausstiegsdaten für fossile Energien. Hauptthema der Verhandlungen ist ein neues Globalziel Klimafinanzierung (NCQG). Die Verbände rufen die Bundesregierung in einem gemeinsamen Papier auf, sich für ein bedarfsgerechtes Klimafinanzierungsziel zugunsten von Entwicklungsländern einzusetzen. Bis 2030 müsse die globale Klimafinanzierung mindestens verzehnfacht werden. Die Gelder müssen massiv erhöht werden und die Emissionen müssen drastisch sinken, auch wenn sich die USA nach der Wahl Trumps noch stärker aus der Verantwortung ziehen sollten.

Martina Schaub, Vorstandsmitglied von VENRO, erklärt: „2024 war wieder ein Jahr der Klimarekorde und extremer Wetterereignisse, unter denen insbesondere die ärmeren Länder sowie die weltweit ärmsten Bevölkerungsgruppen leiden. Deutschland muss sich deshalb in Baku für eine ausreichende Klimafinanzierung einsetzen, die bei den Menschen vor Ort ankommt, und das auch glaubwürdig mit den von Bundeskanzler Scholz zugesagten sechs Milliarden Euro jährlich unterfüttern. Zudem müssen Menschen, die durch den Klimawandel vertrieben werden und ihre Lebensgrundlagen verlieren, mit Geldern unterstützt werden – mit einem gut ausgestatteten Fonds für Verluste und Schäden. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit, denn die Hauptverursacher sind und bleiben noch eine ganze Weile reiche Länder wie Deutschland.“

Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland, erklärt: „Die Bundesregierung muss bei der Klimakonferenz in Baku klarmachen, dass das fossile Zeitalter zu Ende geht. Dafür muss sie zu Hause Emissionen senken, sich in der EU für feste Ausstiegsdaten für Kohle, Öl und Gas stark machen und das Ende der Finanzierung fossiler Projekte vorantreiben. Damit sendet die Bundesregierung auch die nötigen Signale für die nationalen Klimaschutzpläne (NDC), die die Pariser Vertragsstaaten im kommenden Jahr vorlegen müssen. Die erneuerbaren Energien boomen weltweit. Diesen Trend müssen die Staaten jetzt unterstützen, damit die Emissionen endlich sinken. Das gilt umso mehr mit der Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident.”

In Aserbaidschan ist die Menschenrechtslage desolat. Presse- und Meinungsfreiheit sind stark eingeschränkt, ebenso das Recht auf friedliche Versammlung. Die Klima-Allianz Deutschland und VENRO fordern die Bundesregierung auf, sich gegenüber den Gastgebern und den Vereinten Nationen dafür einzusetzen, dass zivilgesellschaftliche Akteure sich uneingeschränkt und ohne Abhörmaßnahmen an der Weltklimakonferenz beteiligen und ihre Meinung frei äußern können. Besonders benachteiligte und bisher unterrepräsentierte Gruppen müssen in den einzelnen Verhandlungsprozessen sichtbar sein und gehört werden.

Download: Das gemeinsame Forderungspapier von Klima-Allianz Deutschland und VENRO zur COP29 können Sie hier lesen und herunterladen.

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