Die Halbzeitbilanz der Agenda 2030 hat verdeutlicht, wie weit die inter-nationale Staatengemeinschaft davon entfernt ist, ihre Ziele für die nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Hunger, Armut und soziale Ungleichheit sind weltweit in den vergangenen sieben Jahren deutlich gestiegen. Nur 15 Prozent der Unterziele der globalen Agenda werden voraussichtlich erreicht. Besonders dramatisch steht es um die Finanzierung nachhaltiger Entwicklung. Insgesamt fehlen schätzungsweise 3,9 Billionen US-Dollar jährlich. Die Finanzierungslücke in den Entwicklungsländern stieg seit 2015 um 56 Prozent. Mehr finanzielle Mittel und ein effizienterer Mitteleinsatz sind notwendig. Vor allem aber braucht es umfassende Reformen für eine gerechtere internationale Finanzarchitektur, damit den Ländern im Globalen Süden mehr Finanzmittel für nachhaltige Entwicklung zur Verfügung stehen.
Im kommenden Jahr wird deshalb die 4. UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung (UN Financing for Development, FfD4) stattfinden. Das Ergebnis der Konferenz wird die „Addis Abeba Aktionsagenda“ von 2015 ablösen, die die letzten neun Jahre den Finanzierungsrahmen für die Agenda 2030 gesetzt hat. Wenn die Finanzierung menschenwürdiger Lebensbedingungen für alle Menschen nachhaltig gesichert werden soll, muss die Staatengemeinschaft bei der Konferenz ambitionierte Ziele und konkrete Maßnahmen vereinbaren.
Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir den Prozess um die 4. UN-Entwicklungsfinanzierungskonferenz aus den Perspektiven des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung (BMZ) und der Zivilgesellschaft beleuchten.